In einer atemberaubenden Wende der Ereignisse krönte sich Sebastian Schießl zum Deutschen Meister 2024 in der Altersklasse Herren M40. Nur eine Woche zuvor hatte er sich den Titel des deutschen Vizemeisters der Herren 35 gesichert, nachdem er in einem spannenden Finale in Leimen gegen Kim Möllers mit 6-7, 6-7 knapp unterlag. Trotz offener Fußsohlen, die fast zu einer Absage seiner Teilnahme am Turnier in Essen führten, trat Schießl mit unerschütterlichem Willen an.
Sein Turnierstart in der Kategorie Herren 40 war sofort eine Revanche: Gegen denselben Finalgegner des Vorjahres musste Schießl in der ersten Runde antreten. Eine Zerrung am Ende des zweiten Satzes zwang ihm zu einer Fehlbelastung, dennoch erkämpfte er sich den Sieg im dritten Satz. Hier kam Damian Sorichta ins Spiel, der normalerweise auf der ATP-Tour mit den Profis unterwegs ist. Mit Laser, Stoßwellentherapie und seinen „Zauberhänden“ behandelte er Schießl mehrmals täglich – eine sehr schmerzhafte, doch wirksame Prozedur.
Trotz der Verletzung und teilweise auf nur einem Bein kämpfend, überstand Schießl die nächsten vier Matches bis zum Finale. Dort gelang ihm das Unmögliche: Mit einem beeindruckenden 6-4, 6-2 Sieg gegen die deutsche Nummer 1, Thomas Burgemeister, sicherte er sich den Meistertitel. „Der Teufel flüsterte mir ins Ohr, ich sei nicht stark genug, um den Sturm zu überstehen. Heute flüsterte ich dem Teufel zurück: Ich bin der Sturm“, reflektierte Schießl seinen Triumph.
Neben seinen individuellen Erfolgen ist Sebastian Schießl ein stolzes Mitglied des TC Rot Weiß-Straubing. Zusammen mit Marc Sieber und dem gesamten Team treibt er die Tennis-Base voran, ein Projekt, das sie erfolgreich leiten und ausbauen. Ihre Partnerschaft auf und abseits des Platzes ist ein Beweis für ihre Hingabe und Leidenschaft für den Tennissport.